Branche: Fleisch
Mit seinem neuen Fleischwerk will Granjas Carroll de México (GCM) die Metropolregion Mexiko-Stadt mit Frischfleisch beliefern. Möglich wird das revolutionäre Vorhaben auch durch die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse.
Das neue Werk von Mexikos größtem Schweinefleischverarbeiter steht in der Stadt Oriental im Bundesstaat Puebla. Auf gut 32.000 Quadratmetern Fläche sollen hier pro Jahr rund 1,3 Millionen Schweine geschlachtet, zerlegt und verarbeitet werden. Das entspricht einer Schlachtleistung von etwa 600 Schweinen pro Stunde bzw. etwa 5.000 zerlegten Tieren pro Tag.
„Die wichtigste Komponente für unseren Erfolg sind die smarten Technologien. Erst durch die Digitalisierung und Automatisierung können wir die ambitionierten Leistungsziele unserer Frischeproduktion erreichen. Wir wollen die gesamte Prozesskette digital abbilden“, sagt Pressesprecher Tito Tablada.
CSB FACTORY ERP plant und steuert die komplexen Prozesse
Bei der Unternehmenssoftware fiel die Wahl auf das CSB FACTORY ERP, das über Standard-Schnittstellen sowohl mit dem Group ERP als auch mit den Anlagen und Maschinen kommunizieren kann.
Als zentrales Nervensystem des Fleischwerks übernimmt das CSB FACTORY ERP die komplette Datenhaltung sowie die Planungs- und Steuerungsfunktionen. Mit allen daran geknüpften Vorteilen: eine einheitliche Datenbasis, ein reibungsloser Informationsfluss zwischen Schlachtung, Zerlegung, Verarbeitung und Logistik sowie eine weitgehend papierlose Steuerung der Prozesse.
So liefern die mit dem System erstellten Simulationen den Managern Echtzeitinformationen über die Produktionsnachfrage, die Kundenaufträge, Lagerbestände und Kapazitäten. Das Resultat: eine bessere Produktionsplanung, weniger Umrüstungen, ein maximaler Lagerumschlag und eine optimale Nutzung von Ressourcen.
In der Zerlegung ermöglicht die Software eine vollautomatische Erfassung und Dokumentation der Gewichte der Grobzerlegung und der Zerlegeeingänge. Mehr noch: Um den Materialfluss nicht unnötig zu unterbrechen, sorgen softwaregestützte Informationspunkte im Zerlegeausgang dafür, dass die richtigen Teilstücke in der richtigen Reihenfolge an den richtigen Ziellinien zur Verfügung stehen. Diese Verteilung übernimmt das System automatisch auf Basis der Produktionsplanung und unter Berücksichtigung der Kapazitäten an den einzelnen Zielen. Für wirtschaftliche Transparenz sorgt am Ende die Ausbeutekontrolle, die den theoretischen Ertrag mit dem Ist-Ertrag vergleicht.
Viele Aufgaben werden mobil erledigt
Zum Technologiekonzept des Fleischwerks gehört auch die mobile Betriebsdatenerfassung. Etikettierte Artikel werden am Produktionsausgang mit Scannern erfasst, kommissioniert wird mit MDE-Geräten und die Inventurdaten werden auf mobilen Endgeräten vorgeblendet: Die mobile Datenverarbeitung eröffnet in Bereichen, wo früher Laufzettel existierten, neue Chancen auf mehr Effizienz und eine bessere Dokumentation der Prozesse. Der Wegfall von Papier macht die Mitarbeiter produktiver, die Fehleranfälligkeit ist deutlich geringer und weil es keine Medienbrüche mehr gibt, ist sowohl die Datenqualität als auch die Datenverfügbarkeit höher.
Zwei Sekunden für die Rückverfolgung
Wie bei allen Fleischverarbeitern hat das Thema Rückverfolgbarkeit einen extrem hohen Stellenwert für GCM. Was früher einfach als Produkt verkauft wurde, muss heute mit Zusatzinformationen gespickt sein und im Ernstfall blitzschnell vom Markt genommen werden.
GCM braucht nicht mehr als zwei Sekunden, um die relevanten Daten aus dem ERP-System zu bekommen. Dieses Tempo ist nur zu erreichen, weil bereits am Wareneingang die Daten aller Roh- und Hilfsstoffe ins ERP-System gespeist und während jedes einzelnen Herstellungsschritts elektronisch mitgeführt werden. Dass die Daten online in den Produktionsprozessen erfasst werden, vermeidet außerdem unnötigen Mehraufwand und reduziert den Zeitaufwand für Dokumentation und Etikettierung.