Branche: Molkereiprodukte
Wer wie die Züger Frischkäse AG viele Produkte in kleinen Chargen herstellt, braucht schlanke Prozesse. Hierbei hilft ein branchenspezifisches ERP-System. Christof Züger erkannte dies bereits vor 20 Jahren – und hat sein Schweizer Unternehmen damit zu einem international erfolgreichen Nischenplayer gemacht.
Mit der IT die Kundenbedürfnisse besser erfüllen
Mit der Einführung des CSB-Systems hat der CEO die Informationstechnologie des Frischkäsespezialisten so aufgestellt, dass sie die Kundenbedürfnisse besser erfüllen kann. „Wir bieten unseren Kunden das, was die Branchenriesen nicht können“, sagt Christof Züger. Beispielsweise bekommen die Kunden bei Züger einen hohen Conveniencegrad und handlingsgerechte Produkte, wie Käse in Würfeln oder Scheiben oder Mozzarella in Herzform. Neben konventionell hergestellten Artikeln gibt es auch eine große Bio-Linie und auch Kleinstserien können die Kunden bestellen. Insgesamt verarbeitet Züger die Milch von 400 Lieferanten zu gut 700 verschiedenen Produkten, teilweise in sehr kleinen Chargen. Es gibt 2.500 Verpackungskomponenten, sieben Produktionsabteilungen und drei Hochregallager.
Eine weitere Herausforderung sind die teuren Schweizer Produktionsbedingungen, die sich gerade im internationalen Geschäft nicht zu stark auf die Preise auswirken dürfen. Vor diesem Hintergrund ist eine professionelle IT-Infrastruktur für Züger ein Muss. Um die Prozesse im Werk deshalb möglichst schlank zu halten, haben die Frischkäsespezialisten alle Bereiche des Unternehmens vernetzt – mit dem ERP-System von CSB.
Permanente digitale Optimierung
Die Etablierung der Informationstechnologie als „Business Enabler“ begann bereits in einer frühen Phase der Unternehmensgeschichte – und stellte gleichzeitig einen entscheidenden Schritt für den weiteren Erfolg des damals noch fünfköpfigen Teams dar. Denn mit der ERP-Software kann Züger die Prozesse in der Verwaltung und der Produktion optimal steuern. Alle Daten von der Milchannahme über die einzelnen Verarbeitungsstufen und die Lagerhaltung bis hin zur Kommissionierung und Auslieferung werden im System erfasst und können so direkt weiterverarbeitet werden. Diese realtime-Daten verbessern auch die Planung: Mit dem Dispositionsmanagement etwa stellt Züger die Verfügbarkeit von Material und Kapazitäten sicher und kann die betrieblichen Prozesse so lenken, dass die Aufträge zu minimalen Kosten und zum gewünschten Termin ausgeliefert werden. In der Kommissionierung gelang es, durch eine Kombination aus Hochregallager und mobiler Datenerfassung 50 Prozent der Zeit einzusparen und gleichzeitig die Fehlerquote zu minimieren. Und durch die CSB-Dokumentenlenkung profitiert Züger heute von fest definierten Standard-Abläufen und einer viel besseren Übersicht über die Retouren.
Nach rund 20 Jahren Praxiseinsatz fällt die Zwischenbilanz des Frischkäsespezialisten daher sehr positiv aus. Aus dem Kleinstbetrieb ist ein international erfolgreicher Nischenplayer mit 250 Mitarbeitern geworden. „Nur mit dem Wachstum im ERP-System konnten wir auch das organische Wachstum unseres Unternehmens abbilden und effiziente Strukturen beibehalten“, so Christof Züger.
Digitalisierung bleibt zentrale Aufgabe
Für Christof Züger bleibt die weitere Digitalisierung des Betriebs Chefsache: „Wir haben schon vieles hier in Oberbüren installiert, um eine Art Industrie 4.0 zu leben. Dadurch ergeben sich viele Vorteile für uns, aber auch für unsere Kunden. Gerade sind wir dabei, unsere Außenstandorte in Deutschland auf CSB hochzuschalten, in der gleichen Logik wie hier in der Schweiz.“ Im Hauptwerk in Oberbüren soll außerdem das Instandhaltungsmodul implementiert werden, um eine frühzeitige Wartung und Instandsetzung des Maschinenparks zu ermöglichen. Dann können auch die Schwachstellen besser aufgezeigt und die Kosten genauer überblickt werden. Der Wareneingang soll in Zukunft mit mobilen Endgeräten abgewickelt werden, damit die Daten noch schneller im ERP-System landen. Und mit der Business Intelligence Lösung will Christof Züger mehr Transparenz über sein Unternehmen bekommen und beispielsweise die komplexen Datenmengen aus Produktion und Logistik besser analysieren. Das Ziel: Noch schneller die richtigen operativen und strategischen Entscheidungen treffen.